Weltraumtourismus meets Pseudo-Feminismus

von Jana Engel // in Wir müssen reden // 18. April 2025

Aktualisiert: 18. April 2025

Wenn mich etwas wundert, muss ich darüber schreiben. So wie über diese etwas seltsame Weltraumtourismus-Aktion am 14. April 2025.

Dieser Blog-Artikel ist anders: eher das Spinnen eines Gedankenfadens und der Versuch, ein Thema zu durchdringen. Vielleicht magst Du einfach mitkommen. Viel Freude beim Mitdenken!

Eine Rakete, 6 Frauen und ganz viel PR

Du hast das ja vielleicht mitgekriegt: Am 14. April gab es so eine – ich weiß gar nicht, ob man es Raumfahrtmission nennen darf – so eine Weltraumtourismusaktion, wo ein gewisser Milliardär sechs Frauen in den Weltraum geschossen hat. Dort waren sie irgendwie elf Minuten.

Und das war so eine Aktion, wo es dann auch hieß: ein Bild für den Feminismus und die erste weibliche Raumfahrtmission nach 1963.

Und ich will jetzt gar nicht auf das Thema eingehen, dass da irgendwie Popsternchen drin saßen und Buchautorinnen und (außer einer) keine Astronautinnen, die da irgendwie monatelang dafür trainiert haben, sondern eher darauf, dass mich diese Aktion wirklich irritiert hat.

Also ich habe das über die sozialen Medien mitbekommen, durch verschiedene Stimmen, die gesagt haben: Also was für ein Quatsch, das als eine feministische Aktion zu verkaufen – dieser CO2-Ausstoß, diese Verschwendung, das soll irgendwie mehrere Millionen gekostet haben. Dann dieses Statement von einer Teilnehmerin, dass sie jetzt versteht, was Liebe ist, um im Anschluss ihre Tour zu promoten. Also diese Absurdität des Ganzen.

Da wurde auch immer schon mal erwähnt, es wäre so ein phallusförmiges Raumschiff gewesen, mit dem sie hochtransportiert wurden. Ich hatte dazu aber erst mal kein Bild. Und dann habe ich irgendwann das Bild dieser Rakete gesehen – und die sieht wirklich aus, ich sage das jetzt wie es ist: wie ein überdimensionierter Penis. Und ich habe mich gefragt, was es eigentlich bedeutet, wenn man sechs Frauen in hautengen, blauen Anzügen in einen überdimensionierten Penis setzt. Dass das ja wohl das Gegenteil von einer feministischen Aktion ist, nämlich eher eine Instrumentalisierung von Frauen.

Warum machen Frauen so etwas mit?

Wo Du Dich auch fragen kannst: Warum machen Frauen sowas mit? Sollte man sich als Frau in einen überdimensionierten Penis setzen? Ich finde: das sollte man bzw. frau schon mal hinterfragen. Und in dem Moment habe ich dann entschieden, als ich das gesehen habe – das hat mich wirklich aufgeregt, ehrlich gesagt. Ich habe wirklich dieses Raumschiff gesehen und habe gedacht: Das kann ja wohl nicht wahr sein. Was ist das denn?

Und dann habe ich mich wirklich entschieden, da doch nochmal drüber nachzudenken – und ein paar Gedanken dazu zu notieren. Weil ich mich wirklich gefragt habe: Warum macht man so eine Aktion?

Warum macht man so eine Aktion?

Wahrscheinlich werden wir nie genau wissen, warum diese Aktion gestartet wurde. Wahrscheinlich wurde sie gestartet primär aus PR-Zwecken – um wirklich diesen Weltraumtourismus zu vermarkten. Dass das irgendwas mit Feminismus zu tun hat, das können wir uns, glaube ich, schenken. Aber dass es wirklich eine PR-Aktion ist für diesen Weltraumtourismus – das scheint mir doch ziemlich klar.


Kurzer Einschub: Waren sie wirklich im Weltraum?
Tatsächlich war der Flug ein sogenannter suborbitaler Raumflug.
Die Kapsel stieg auf etwa 104 Kilometer –
damit knapp über die sogenannte Kármán-Linie,
die international oft als Grenze zum Weltraum gilt.

Infografik zur Erdatmosphäre mit Troposphäre, Stratosphäre, Mesosphäre, Thermosphäre und Exosphäre. Die Kármán-Linie bei 100 km ist als Grenze zum Weltraum markiert.

Wo beginnt eigentlich der Weltraum? Die Kármán-Linie bei 100 km gilt international als Grenze – aber sie markiert eher eine symbolische Schwelle als einen echten Übergang.

Aber:
Es war kein Orbit,
kein längerer Aufenthalt,
kein klassisches Raumfahrtprogramm.
Sondern ein kurzer Ausflug in die Schwerelosigkeit,
etwa 11 Minuten insgesamt –
dann kehrte die Kapsel zur Erde zurück.

Technisch korrekt: Raumfahrt.
Aber gefühlt: eher ein hochpreisiger Hüpfer über die Stratosphäre.
Kein Wunder, dass viele von "Trip" sprechen und nicht von "Mission", den Teilnehmerinnen die Bezeichnung "Astronautin" absprechen und es generell für einen PR-Gag halten.

Humorvolle Illustration eines kleinen Raumflugs knapp über die Kármán-Linie – satirische Darstellung suborbitaler Raumfahrt.

Ein kleiner Sprung für die Menschheit – und ein großer Schritt für die PR.


Und wenn man sich das dann so vorstellt, denkt man sich: Okay, es gibt jetzt Menschen auf dieser Welt, die momentan ein Interesse daran haben, viel Geld dafür auszugeben, für elf Minuten im Weltraum zu sein. Denen das dann auch egal ist, da noch einen Haufen CO2-Ausstoß zu verursachen. Und die denken: Das ist jetzt gerade hier das Wichtige in dieser Zeit.

Ist das jetzt wichtig?

Und das ist wirklich absurd. Es ist wirklich absurd, dass es Menschen gibt, die meinen, das ist jetzt wichtig. Während hier auf der Welt Ukraine-Krieg herrscht, sich Israel und Palästina bekämpfen, in den USA der Faschismus das hässliche Haupt erhebt, es Waldbrände gibt, der Klimawandel voranschreitet – das ist jetzt das Thema. Dass Menschen mal kurz oben im Weltraum sind.

Und dann könnte man ja vielleicht noch meinen: Wenn sie mal oben im Weltraum sind und diese Fragilität der Erde wahrnehmen, dass sie dann vielleicht auch mal was tun, was der Erde dient – glaube ich jetzt aber auch nicht.

Und da kann man wirklich mal einen Gedanken daran verschwenden, dass hier die Ultra-Reichen – ich glaube, superreich trifft es nämlich gar nicht mehr – es sind die Ultra-Reichen – so abgekoppelt sind von dieser Gesellschaft, dass sie solche Aktionen fahren.

Weil ich glaube ganz ehrlich: Entweder haben sie es mit vollem Bewusstsein gemacht und sich gedacht, es gibt eh keine schlechte PR – oder sie waren so blöd zu denken, dass das jetzt irgendwie auch nur positiv ankommt. Und vielleicht ist es ihnen auch einfach egal.

Aber wie muss man drauf sein, um zu sagen: Das ist jetzt wichtig.

Völlig losgelöst -
von Gesellschaft und Lebenswirklichkeit

Genau wie ich vor einiger Zeit über dieses Seasteading gelesen habe – dass Ultra-Reiche im Meer Häuser bauen, außerhalb von Staatsgrenzen, so im nicht-staatlichen Raum.
Und dann wissen wir ja auch noch, dass ein gewisser Herr den Mars kolonisieren will. Und wahrscheinlich möchte er am liebsten eh von der Erde weg – und lieber auf dem Mars wohnen.

Also welchen Grad von Entkoppelung von der Gesellschaft musst Du haben, um solche Aktionen zu fahren?

Sollte uns das in Europa überhaupt interessieren?

Du kannst jetzt natürlich sagen: Ach, das ist doch in den USA, die sind eh alle verrückt.
Aber das ist, glaube ich, ein Spiegelbild dieser Zeit – und die Visionen bestimmter Menschen haben auch globale Effekte. Und wir sind inzwischen so vernetzt auf dieser Erde – und ehrlich gesagt: Wir alle sind zusammen auf dieser Erde. Wir haben nur die eine. Und wenn da irgendeiner solche Dinge veranstaltet, betrifft das uns alle.

Wenn jemand Ressourcen verprasst für etwas, was uns momentan nicht voranbringt.
Ich finde Innovation wichtig - und es lohnt sich durchaus, darüber nachzudenken, wie wir uns in Richtung Weltall bewegen können.
Allerdings finde ich auch, dass wir im Moment erstmal unsere Themen auf der Erde lösen sollten.

Vielleicht meinen Ultra-Reiche aber: Irgendwann haben brauchen wir das hier eh nicht mehr – dann fliegen wir in unserem Raumschiff weg und lassen alle hier zurück.

Tribute von Panem lässt grüßen

Mich hat dieses Abgekoppeltsein und auch diese eigentlich Ignoranz und dieses bewusste, gefühlt Ausblenden der Realität wirklich an Tribute von Panem erinnert.

Wo die Elite, oder wie man sie auch nennt, im Kapitol sitzt, wahnwitzige Dinge tut und sich eigentlich nur darum kümmert, wie sie ihre Haare färben, dass sie da ihre Gelage veranstalten – und Hungerspiele veranstalten, weil ihnen... weil sie sonst leer sind.

Karikaturhafte Illustration von dekadenten Figuren in Glitzer-Outfits mit Sektgläsern vor brennender Erde – satirische Anspielung auf eine entkoppelte Elite.

Während draußen die Welt den Bach runtergeht, wird drinnen angestoßen – ein ganz normaler Tag im Kapitol.

Das ist das, womit sie die Leere füllen.

Ich will das jetzt nicht abwerten - für Innovation zu sein, für Fortschritt zu stehen, das ist wichtig. 
Aber bei manchen Sachen muss man sich als Ultra-Reicher fragen: Warum tue ich das überhaupt?
Geht es mir nur um noch mehr Geld?

Noch mehr Geld macht auch nicht glücklich.

Und diese Entkoppelung von der Gesellschaft – dieses:
„Ich will irgendwie woanders hin. Ich will in den Weltraum. Ich will in ein Haus im Meer, in ein staatenloses Gebiet. Ich will mich dem allen entziehen. Ich will im Zweifelsfall – wie wir es jetzt in den USA sehen – den Staat zerstören, weil ich ihn ohnehin nicht brauche, und weil ich gar kein Verständnis mehr für irgendwen habe, der vielleicht Unterstützung braucht… und es mir vielleicht aber auch einfach egal ist.“

Das lässt menschlich ganz tief blicken, aus meiner Sicht.

Was ist das eigentlich?

Es ist eigentlich…
mir fehlen da zum Teil auch die Worte…
es ist eigentlich pervers.
Es ist nicht nur absurd,
es ist nicht nur dekadent,
es ist eigentlich pervers und menschenverachtend.

Und ich sage nicht, dass dieses Geld unbedingt gespendet werden soll.
Aber fahr doch bitte nicht so eine Aktion.

Wobei: man kann sich wirklich fragen, ob das nicht eigentlich jetzt anfängt zu kippen.
Ob das nicht das Fass zum Überlaufen bringt.
Dass jetzt die Demaskierung erfolgt.
Dass jetzt wirklich klar wird: Was ist hier eigentlich los?

Ja: Was ist hier eigentlich los?

Wie kann das sein, dass Menschen in einer bestimmten Realität leben,
wo sie ihre Jobs verlieren,
wo viele irgendwie gucken müssen, wie sie über die Runden kommen,
wo jetzt irgendwie auch noch ein Handelskrieg droht
und die Märkte völlig aus der Balance sind
und dann tut jemand so etwas?

Menschen zeigen immer ihr wahres Ich - und da dürfen wir gerne hinschauen

Dass derjenige sich eigentlich zeigt in dem, wer er wirklich ist:
Jemand, dem das hier alles egal ist.

Und wie gesagt – ich sage jetzt nicht, das muss jetzt alles gespendet werden.
Aber dann setze es nicht für sowas ein.
Setze es nicht für etwas ein, wo es klar ist:
Es geht nur wieder um Deine Bereicherung, damit Du noch reicher wirst.

Wieso willst Du überhaupt noch reicher werden?
Was glaubst Du, was Dir noch die nächste Milliarde bringt?
Du wirst doch eh nie zur Ruhe kommen.
Dann suchst Du doch nur wieder nach dem Nächsten, das Dir irgendwie den Tag füllt.
Vielleicht sollte es ja mal was Sinnvolles sein!

Aber: Kippt das Ganze vielleicht auch einfach?

Aber man kann sich wirklich fragen,
ob das nicht gerade alles kippt,
und ob es nicht deswegen auch wieder etwas Gutes beinhaltet.

Weil diese Demaskierung – die war ja nicht beabsichtigt.
Und es ist auch nicht klar, ob jeder diese Demaskierung sieht.
Aber aus meiner Sicht ist es eine Demaskierung.
Nämlich die, zu zeigen: Es ist mir scheißegal, wie es Euch geht.

Satirische Illustration von Marie Antoinette in einer Raumkapsel mit Törtchen – Anspielung auf elitäre Gleichgültigkeit in Zeiten globaler Krisen.

Esst doch einfach Kuchen.

Ich bin hier nur für die paar Leute, die sich das leisten können.
Genau wie die, die sich das leisten können, da irgendwie dieses Haus im Meer zu bauen.
Wir sind hier in unserer eigenen Bubble.
Im Kapitol.
Uns ist doch der Rest…
es ist uns doch egal, was ihr da macht.
Und wenn euch irgendwann die Erde unter den Füßen wegbrennt,
setzen wir uns ins Raumschiff und fliegen weg.

Wobei ich sagen würde: Wird so nicht funktionieren.
Ich sehe das nämlich noch lange Zeit nicht, dass wir da irgendwie ins Weltall starten und Planeten besiedeln.

Es ist vielleicht noch nicht mal diese Aktion –
es werden Dinge passieren.
Und das ist vielleicht nur der erste Dominostein,
der weitere Dominosteine antippt,
bis das kippt.

Der Wandel ist da

Weil alles, was wir im Moment sehen,
bringt das aktuelle System ins Wanken.

Und die, die versuchen, dieses System am Leben zu halten,
sind gerade dabei, es zu zerstören – aus meiner Sicht.

Und wir werden es vielleicht noch nicht in den nächsten ein, zwei Jahren sehen.
Aber wir werden es bald sehen.

Wir sind gerade im Wandel.
Es kann sein, dass der uns noch sehr lange beschäftigt.
Aber ich glaube, es entsteht langsam das Bewusstsein dafür,
dass Ultra-Reiche, die sich nur um sich selbst drehen,
in die Verantwortung genommen werden müssen.

Fazit: Was machen wir aus dem Ganzen?

Tja, die Frage ist natürlich:
Was machen wir aus dem Ganzen?

Du hast es wahrscheinlich beim Lesen jetzt auch festgestellt –
ich habe hier nicht die Antworten.
Und ich habe das auch nicht perfekt geschliffen aufbereitet, um eine Lösung zu präsentieren
oder auch nur ansatzweise einen Weg aufzuzeigen.

Ich glaube aber, dass es darum manchmal gar nicht geht.

Manchmal geht es nur ums Hinschauen

Manchmal geht es einfach darum,
erstmal hinzugucken,
sich Gedanken zu machen
und bewusst zu sein für das, was passiert –
und es nicht einfach nur abzutun.
Sondern einfach auch mal zu gucken:
Was ist denn im Moment los?

Und so ein bisschen diesen Spagat zu schaffen zwischen:
Ich gucke ins Außen, ich mache mir Gedanken darüber, was da passiert.
Und gleichzeitig:
Ich bin in meiner Lebensrealität. Ich muss mein Leben meistern.

Es geht ja nicht darum, jetzt nur noch im Außen rumzuschauen,
aber ich finde:
Man muss immer mal einen Blick drauf werfen, was so die Zeichen der Zeit sind.

Und mir ging es einfach darum,
Dich auf meine Gedankenreise mitzunehmen
und mal ein paar Sachen zu verdraten.

Welche Haltung hast Du dazu?

Und Du kannst ja auch für Dich entscheiden – und das machst Du sowieso ganz frei:
Welche Haltung hast Du dazu?

Vielleicht sagst du:
„Ja, man kann das kritisch sehen, das war wahrscheinlich eine PR-Aktion, feministisch ist es eher nicht.
Aber irgendwer muss auch Innovation vorantreiben – und Innovation braucht Geld.“

Du kannst das so sehen. Oder anders.
Wichtig ist aus meiner Sicht nur: Dass Du überhaupt eine Haltung hast.

Denn wir gehen in Zeiten –
und wir sind eigentlich schon da –
in denen Du Dich am Ende nur in Deiner Haltung verankern kannst.

Poetische Illustration einer Frau am Wasser mit geschlossenen Augen, die eine leuchtende Erde in den Händen hält – Symbol für innere Ruhe und Haltung.

Wenn das Alte bröckelt und das Neue noch nicht trägt,
wirst Du Halt nur in Dir selbst finden.
In Deinem Menschsein. In Deiner Haltung.

Und Du wirst für Dich entscheiden müssen:
Welche Haltung nehme ich ein?

Ist es die Haltung:
„Mir geht’s nur um mich, alle anderen sind mir egal.“
Oder ist es die Haltung:
„Ich sorge für mich – aber ich schaue auch, wie es den anderen geht.
Ich sehe, wo Haltung gefragt ist. Und ich setze mich dafür ein.“

Weil ich glaube,
das wird gefragt sein.
Es ist jetzt gefragt. Und es wird noch viel mehr gefragt sein:
Haltung zu haben.
Stellung zu beziehen.
Da zu sein – nicht nur für sich selbst, sondern auch für das Ganze.

Und aus meiner Sicht ist das ohnehin etwas,
das uns durch dieses Leben trägt.
Das uns verankert.
Immer.

Deine Haltung.
Dein Kompass.
Die Entscheidung, wer Du als Mensch sein willst.


Nachtrag: War es vielleicht doch Feminismus?

Ich hatte diesen Text eigentlich schon geschrieben. Und dann kam da noch ein Gedanke vorbei – geteilt von jemandem, den ich sehr schätze.
Ob das Ganze nicht vielleicht doch ein feministisches Zeichen war, dass es reiche Frauen gibt, die jetzt auch ins All fliegen dürfen.

Ich weiß nicht mal, ob ich sie richtig verstanden habe. Vielleicht habe ich es auch falsch gehört. Aber der Gedanke blieb hängen. Und deshalb schreibe ich das jetzt noch auf. Als Nachtrag. Und als Klarstellung für mich selbst - und für Dich.

Die Idee:
Ist das nicht vielleicht doch etwas Feministisches?
Weil sich hier Frauen leisten konnten, ins All zu fliegen.
Weil es reiche Frauen waren, nicht nur reiche Männer.
Und ist das nicht irgendwie auch eine Form von Inspiration?

Wobei man natürlich sagen muss –
wer von diesen Frauen wirklich gezahlt hat,
wie viel
und ob überhaupt –
das steht ja nochmal auf einem ganz anderen Blatt.

Aber selbst wenn:
Für mich zieht diese Inspiration nicht.

Denn das waren nicht „Frauen wie Du und ich“.
Es war keine Kassiererin, keine Pflegerin, keine Mutter mit drei Jobs.
Es war niemand, mit dem man sich wirklich emotional verbinden konnte.
Es war aalglatt.
Eine Inszenierung.
Und aus meiner Sicht:
Eine Instrumentalisierung.

Diese Firma gehört einem Mann,
der ohnehin nur noch mehr Geld machen will.
Und das spürt man.
Da braucht mir doch keiner erzählen,
dass es hier um MINT-Berufe für Mädchen ging.
Oder um Gleichstellung.
Oder um Fortschritt.

Das war keine Einladung.
Das war kein Aufbruch.
Das war Pick-Me-Feminismus im patriarchalen Hightech-Korsett.

Und wie ich schon geschrieben habe:
Muss ich mich wirklich als Frau in ein phallusförmiges Raumschiff setzen,
in einem hautengen blauen Anzug,
um ins All geschossen zu werden?

Ist das jetzt wirklich wichtig?
Welches Zeichen setze ich dadurch für Frauen?
Wem dient das?

Wäre es nicht viel wichtiger,
dass wir endlich begreifen:
Es geht nicht darum, im alten Spiel mitzuspielen.
Es geht darum, das Spiel zu verändern.

Und, vielleicht ist es ja genau das, was solche Aktionen am Ende auslösen können: Dass wir uns wieder fragen, was Feminismus wirklich bedeutet. Und was wir in dieser Welt wirklich brauchen - und tun können.

Und manchmal fängt es einfach mit Haltung an.

Mehr Gedanken aus meiner Reihe "Wir müssen reden" findest Du hier:

[Über Würde – und warum sie nicht verhandelbar ist]

[Wir müssen über Männer reden – und über das, was sie verdienen]

Manchmal fängt Veränderung mit Worten an.
Und manchmal einfach damit, dass wir anfangen, wirklich hinzuschauen.


Bildquelle:
Alle Illustrationen, Infografiken und Bildkompositionen in diesem Artikel wurden von mir mithilfe von KI-Bildgeneratoren und Canva (Canva Pro Lizenz) erstellt und gestaltet.

Alle Darstellungen wurden bewusst künstlerisch, stilisiert oder satirisch angelegt und dienen der visuellen Begleitung meiner Gedankenreise.

Über den Autor

Jana - Jahrgang 1973, gebürtige Thüringerin, nicht verheiratet, keine Kinder, Einhorn.

Wo Jana ist, findet Veränderung statt! Als Veränderungsbegleiterin, Perspektivengeberin und Spiegel unterstützt sie mit Begeisterung Menschen, ihr wahres Ich zu ergründen und zu leben.

Dabei kombiniert sie als zertifizierter Life und Business Coach, ausgebildetes AKASHA Medium und Ahnenheilerin unterschiedliche auch spirituelle Ansätze für ein holistisches Vorgehen im Sinne ihrer KlientInnen.

Was sie besonders auszeichnet, ist ihre individuelle Herangehensweise im tiefen Verständnis, dass alle Menschen einzigartig sind. Genau die Menschen, die sich immer anders fühlen, so wie sie selbst, begleitet sie mit Vorliebe zu sich und in ihre Größe. Jana's Business ist Einhorn-Business.

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