Worum geht es in der Podcast-Folge?
Hallo und Herzlich Willkommen,
in dieser Folge spreche ich über ein etwas leidiges Thema, das mir sehr bekannt ist: der Perfektionismus. Ich erlebe oft, dass ich mich vor allem in meinem Business selbst blockiere, weil ich zu hohe Ansprüche an mich und meine Ergebnisse stelle. Das Problem ist, dass ich dann oft gar nicht erst anfange oder mich endlos im Prozess verliere.
Was hat es eigentlich mit dem Perfektionismus auf sich, also welche Gründe gibt es dafür? Ein wichtiger Punkt ist, Kontrolle loszulassen und sich selbst Fehler zu erlauben.
Welche Ansätze gibt es eigentlich, um sich vom Perfektionismus nicht behindern zu lassen? Für mich ist es zum Beispiel oft hilfreich, etwas als ein Experiment zu sehen – ohne Anspruch, dass es perfekt sein muss. Dadurch komme ich schneller ins Handeln.
Dazu teile ich meine Sichtweise mit Dir in dieser Episode. Ich lade Dich aber auch ein zu verstehen, dass der Perfektionismus durchaus etwas Gutes in sich trägt - nämlich die Anregung zu einer gewissen Sorgfalt, die zu guten Arbeitsergebnissen führt und mir in diesem Leben schon oft geholfen hat. Wir dürfen es einfach nicht übertreiben. Wie bei vielen Dingen im Leben geht es um das richtige Maß.
Das Werte- und Entwicklungsquadrat
Diese Form der Balancierung findest Du im folgenden Werte- und Entwicklungsquadrat wieder, in dem ich aufzeige, dass Perfektionismus eine ungesunde Form von Genauigkeit ist.
Jeder Wert – ob Tugend, Leitprinzip oder menschliche Qualität – entfaltet nur dann seine volle positive Wirkung, wenn er im Gleichgewicht mit einem ergänzenden Gegenwert, einer 'Schwesterntugend', steht. Fehlt dieses Gleichgewicht, gerät der Wert ins Extrem und entartet.
Die notwendige Entwicklung ist, dem Ganzen mit mehr Lockerheit zu begegnen. Also: Perfektionismus + Lockerheit = gesunde Genauigkeit. Mehr dazu wie Du diese Lockerheit erreichen kannst, erfährst Du in der Folge.
Näheres zum Werte- und Entwicklungsquadrat findest Du bei Friedemann Schulz von Thun. Wenn Du Dich das Werte- und Entwicklungsquadrat interessiert und Du tiefer in das Thema eintauchen möchtest, kannst Du spannende Ansätze in seinem folgenden Buch entdecken: Miteinander reden: 2 (Stile, Werte, Persönlichkeitsentwicklung). Falls Du das Buch über diesen Link bestellst, unterstützt Du mich, ohne dass Dir zusätzliche Kosten entstehen. Ich lege Dir auch seine ganze "Miteinander reden"-Serie ans Herz, die sich ausführlich mit Kommunikation und Kommunikationspsychologie auseinandersetzt.
Ausklang
Wie gehst Du mit deinem eigenen Perfektionismus um? Versuch doch mal, ihn bei Deinem nächsten Projekt bewusst mit mehr Lockerheit zu kombinieren und schau, wie sich das anfühlt. Vielleicht entdeckst Du, dass Du auf diese Weise sogar kreativer und produktiver wirst, wenn Du den Druck rausnimmst. Lass mich wissen, wie es Dir ergangen ist – ich freue mich auf Dein Feedback!
Viel Freude beim Hören!
Deine Jana
P.S.: Im nächsten Abschnitt habe ich noch allerhand hilfreiches zum Umgang mit dem Perfektionismus zusammen gestellt.
Was auch immer ich tue, reicht!
Ich schätze mich und alles, was aus mir entspringt.
~ Jana Engel
Hilfreiches zum Umgang mit dem Perfektionismus
Hier eine Sammlung verschiedener Aspekte, die ich aus hilfreich im Umgang mit Perfektonismus empfinde:
- Mantras (oder Mantren), die manchmal kurz und knackig helfen, in Aktion zu kommen oder den letzten Schritt zu gehen
- Fragestellungen für die Selbstführung
- Fünf hilfreiche Perspektiven.
Wie immer gilt es herauszufinden, was Dir entspricht und Dich am Besten unterstützt trotz und auch mit dem Perfektionismus ins Tun zu kommen, damit Du Deine Wirksamkeit entfalten kannst, damit Du Dich nicht aufhältst und aufhalten lässt, in dem, was Dir wichtig ist.
Mantras für Perfektionisten
Oder heißt es Mantren? 👀🤔😂 Eine kleine Kollektion für die Perfektionisten unter uns🥰:
Raus, was keine Miete zahlt.
Better done, than perfect.
Fehler machen ich menschlich.
Messy action.
Es gibt keine Fehler, nur Erfahrungen.
"Raus, was keine Miete zahlt.“ ist übrigens ein Spruch eines ehemaligen Kollegen von mir, und den musste ich selbstverständlich aufführen.
Immer, wenn ich mal wieder hänge, an irgendetwas herumdoktere, versucht bin, noch ewig dran herumzufriemeln, kommt dieser Spruch zum Einsatz.
Ich hätte auch schon wieder ewig an diesem Begleit-Artikel zur Podcast-Folge basteln können. Aber, zahlt der Miete? Nee! 😉 Also raus mit ihm.
Fragen für Perfektionisten
Gerade wenn es um Themen geht, die eine innere Blockade darstellen, und zu denen gehört der Perfektionismus, ist es hilfreich, sich selbst über Fragen zu führen. Hier einige Fragestellungen, die ich als hilfreich empfinde und die ich selbst für meine eigene (Selbst-)Führung nutze:
Das Pareto-Prinzip besagt, dass für 80% des Ergebnisses 20% an Aufwand notwendig sind (für die restlichen 20% dann 80% Aufwand). Es ist eine Zeitmanagement-Methode, um Ressourcen effizient zu nutzen. Ein ehemaliger Kunde hat hier von karierten Maiglöckchen gesprochen. Oder man nennt das gern auch mal den goldenen Wasserhahn. Also: muss das Maiglöckchen von Dir noch kariert angemalt werden oder reicht das Ergebnis nicht so, wie es da steht? Du kannst übrigens davon ausgehen, dass Deine 80% als Perfektionist wahrscheinlich ohnehin schon 100% sind.
Gerade als Perfektionisten bauen wir uns oft ein riesengroßes Gedankengebäude auf oder sehen uns vor einem unglaublich großen Berg, so dass wir gar nicht erst anfangen. Wir wollen einen Podcast starten und machen uns sofort Gedanken, wie wir überhaupt die Technik hinbekommen sollen. Wenn wir eine Idee für einen Blog-Artikel haben, stressen wir uns direkt damit, wie wir den vielleicht auch noch SEO-optimieren müssen. Ach ja, wo finden wir überhaupt die richtigen Bilder und was ist, wenn keinem diese Bilder gefallen?
Ich sage nicht, dass es leicht ist, es Dir einfach zu machen. Doch auf den Berg fährt nun einmal kein Fahrstuhl. Viele winzig kleine Schritte bringen Dich nach oben. Dabei musst Du Dir auch nicht den schwierigsten Weg suchen - nur weil ihn vielleicht andere nehmen (vielleicht ist der auch für sie ganz einfach - es ist nur eben nicht Deiner). Was ist der erste klitzekleine ganz einfache Schritt, der Dich auf Deinen Weg bringt?
Als Perfektionisten legen wir oft an andere völlig andere (nämlich niedrigere) Maßstäbe an als an uns selbst. Uns stört es nicht, wenn auf Webseiten oder in Büchern Fehler auftauchen oder irgendetwas nicht perfekt gelungen ist, weil es menschlich ist und eher sympathisch macht. Diese Toleranz und Entspanntheit, die wir anderen Menschen gegenüber aufbringen, dürfen wir gerne auch auf uns selbst verwenden. Wir können und dürfen davon ausgehen, dass uns die meisten Menschen genau so wohlgesonnen sind, wie wir es sind.
Vielleicht gibt es noch weitere Fragen, die Du als hilfreich empfindest. Spiele einfach mal damit. Im Folgenden noch ein paar weitere Perspektiven zum Thema Perfektionismus - wie damit umgehen.
5 x Was hilft bei Perfektionismus
Hier fünf Perspektiven oder nenne sie Tipps (ich rede ja nicht gerne von Tipps), die beim Umgang mit Perfektionsmus hilfreich sein können.
01 Alles als Experiment sehen
Die Dinge als Experiment anzugehen, erleichtert es Dir, etwas Neues zu beginnen. Wenn Du nicht direkt das perfekte Ergebnis anstrebst, gibst Du Dir die Zeit und die Möglichkeit zu lernen und einfacher mit “Fehlschlägen” umzugehen.
02 Den Wert des Prozesses an sich schätzen
Wir fokussieren uns gerne auf das Ergebnis - dabei liegt der wahre Wert auf dem Weg dorthin: zu lernen, durch Höhen und Tiefen zu gehen, irgendwann zu merken, dass Du immer besser wirst. So erlangst Du nach und nach Selbstvertrauen.
03 MVP-Ansatz - Erste Version raus bringen und kontinuierlich verbessern
Das Minimum Viable Product (MVP) ist die erste Version eines marktfähigen Produktes. Was wäre, wenn Du eine erste (unperfekte) Version von etwas herausbringst? So lernst Du schneller, was Kunden wirklich wollen und brauchen und kannst weiter verbessern.
04 Tu es trotzdem und mit der Angst, aber tu es!
Als bekennender Perfektionist wirst Du wahrscheinlich selten mit Deinen Arbeitsergebnissen zufrieden sein, vor Allem wenn sie aus Deinem Herzen und Sein entspringen. Tu es trotzdem. Bringe raus, was Du raus bringen willst und genau so, wie Du es willst. Lass Dich nicht von Deiner Angst abhalten, ins Außen zu gehen, Dich auszudrücken. Tu es mit all der Angst vor Ablehnung, vor Kritik und diesem ewigen Gefühl, “nicht gut genug zu sein”. Tu es für Dich und für das Kind in Dir.
05 Humor - Lachen über Dich selbst
Wenn Du mal wieder voll in der Perfektionisten-Blockade steckst: Lachen über Dich hilft. Vielleicht merkst Du, dass Du schon wieder stundenlang an etwas herum geschraubt hast und immer noch nicht zufrieden bist. Oder wieder Angst hast, etwas rauszubringen. Nimm es mit Humor. Es gehört zu Dir nun einmal dazu. Nimm es leicht, dass es manchmal etwas schwierig ist. Dann fließt es wieder.
Du möchtest mit mir arbeiten?
Dann schau Dir gern die Angebote auf meiner Website an.
Wenn Du mich erst einmal persönlich unverbindlich kennenlernen möchtest, buche Dir einfach einen 20-minütigen Kennenlern-Termin mit mir.
Ich freue mich, wenn ich Dich auf Deinem Weg zu Deinem einzigartigen Leben unterstützen kann!