Auf meinem Weg zu mir - raus aus der Anpassung - hat mich eines immer getragen: meine Stimme.
Irgendwann habe ich erkannt, dass Selbstausdruck untrennbar verbunden ist mit Selbstfindung, Selbstvertrauen - und letztlich mit Selbstbestimmung.
Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass in Selbstbestimmung der Wortstamm „stimm“ steckt? Wie in Stimme?
In diesem Blogartikel schreibe ich darüber, warum es so wichtig ist, die eigene Stimme zu finden - und wie befreiend es ist, wenn Du Dich als Du selbst in die Welt sprichst.
Ja, es macht Angst, das eigene Schweigen zu überwinden. Weil es viele Gründe gibt, warum Du früher wenig gesprochen hast - geschweige denn Deine Meinung geäußert hast. Auch darüber schreibe ich - und über meinen eigenen Weg zu meiner Stimme.
Und zum Mut, zu sprechen.
Ich schreibe diesen Text gerade jetzt, weil dieses Thema hochaktuell ist.
Weil Du im Chor gebraucht wirst.
Weil es Zeit ist, Dein Schweigen zu überwinden - nicht nur für Dich, sondern für das, wofür Du stehst. Und für die Menschen, die Deine Stimme brauchen.
Lass uns tiefer schauen, was es bedeutet, die eigene Stimme zu finden - und warum Schweigen keine Option ist.
Selbstbestimmung beginnt mit der Stimme
Für mich gehören Selbstbestimmung und Stimme untrennbar zusammen.
Ich habe das erst später verstanden - aber heute weiß ich:
Wenn wir anfangen zu sprechen, beginnen wir, uns selbst zu bestimmen.
Lange war Anpassung ein zentrales Thema in meinem Leben.
Darüber habe ich bereits hier geschrieben:
BEYOND Anpassung - Von der Kraft des Anders-Seins
Wenn Du den Begriff Anpassung tiefer betrachtest, erkennst du:
Er ist in Wahrheit eine Form von Fremdbestimmung.
Und darin steckt bereits das Wort: Bestimmung - also etwas bestimmen, festsetzen, festlegen.
Was oft übersehen wird:
Auch im Wort Bestimmung steckt die Stimme.
Stimme - Bestimmung - Fremdbestimmung - Selbstbestimmung.
Alles hängt zusammen. Alles beginnt mit Sprache. Mit Klang. Mit Ausdruck.
Wenn Du Dich also ständig anpasst -
lässt Du Dein Wesen vom Außen bestimmen.
Du unterwirfst Dich dem, was andere für „richtig“ halten.
Nicht immer, weil sie Dich zwingen -
sondern weil Du verstummst.
Doch echte Selbstbestimmung braucht mehr als ein inneres Ja.
Sie zeigt sich erst in der äußeren Welt:
In Worten. In Grenzen. In Entscheidungen. In Austausch. In Wahrheit.
Du kannst Dich selbst nicht finden,
wenn Du Dich nicht in Beziehung zur Welt zeigst.
Deshalb schreibe ich diesen Artikel.
Weil die Stimme der Schlüssel zur Selbstbestimmung ist.
Und weil wir - gerade als Frauen - gelernt haben, zu flüstern.
Oder zu schweigen.
Aber heute…ist Schweigen keine Option mehr.
Die individuelle Ebene - Selbstbestimmung
Leise beginnen. Klar werden. Etwas bewegen.
Wenn ich hier in diesem Blogartikel von Schweigen schreibe, meine ich die ungesunde Form:
- Nichts zu sagen, wenn Du Deine Bedürfnisse aussprechen solltest.
- Deine Meinung für Dich zu behalten - obwohl sie wichtig und wertvoll ist (und Du innerlich spürst, dass Du sie teilen willst).
- Deine Gefühle zurückzuhalten, obwohl sie berechtigt sind.
- Still zu sein, wenn Du es eigentlich gar nicht bist.
Schweigen ist für mich eine Variante der klassischen Reaktionsmuster: Fight, Flight oder Freeze.
Es gehört zur „Freeze“-Strategie: Ein Erstarren - dort, wo Du Dich zeigen, für Dich eintreten, präsent sein solltest.
Schweigen ist oft Schutz. Doch dieser Schutz kann zur Verleugnung Deines wahren Selbst werden.
Denn wenn Du nicht sprichst, bestimmen andere über Dich -
in Beziehungen, im Beruf, in der Familie, im Leben.
Und: Wenn Du nicht sprichst, hörst Du Dich auch nicht.
Manchmal müssen wir uns selbst hören, um zu spüren: Stimmt das wirklich für mich?
Ich selbst habe früher oft geschwiegen. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Lange glaubte ich, ich hätte nichts zu sagen. Oft war ich so nervös, in Gruppen zu sprechen, dass ich meine Gedanken nicht ordnen konnte. Manchmal platzte dann alles auf einmal aus mir heraus - chaotisch, überstürzt, unklar.
Ich hatte das Gefühl: Ich schaffe es einfach nicht, meine Meinung ruhig und klar zu äußern.
Für mich war das alles sehr stressig.
Das war keine "Schüchternheit" und auch keine "Unfähigkeit" mich auszudrücken. Es war schlichtweg Angst. Angst, als dumm dazustehen. Nicht ernst genommen zu werden. Mich schämen zu müssen für das, was ich sage - oder wie ich es sage.
Die eigentliche Blockade war in mir. Und genau sie hat mich daran gehindert, wirklich ich selbst zu sein. Mich frei auszudrücken. Frei zu sein.
Die Angst zu sprechen ist oft die Angst, wirklich gesehen zu werden.
… und abgelehnt. Besonders, wenn Du genau das schon erlebt hast.
Und wenn das Gesehenwerden in Deinem System nicht mit Freiheit verknüpft ist - sondern mit Gefahr.
Die kollektive Ebene - Gesellschaft & Politik
Aus vielen Stimmen entsteht eine Bewegung.
Nicht nur im Privaten wird geschwiegen. Auch als Gesellschaft halten wir oft still – dort, wo wir eigentlich laut werden müssten.
Wir wahren den Frieden, statt die Wahrheit zu sagen.
Wir passen uns an das vermeintlich Sagbare an - aus Angst vor Gegenwind oder Anfeindung.
Dieses Schweigen hat Folgen.
Es verzerrt den Diskurs:
Nicht die Stimmen mit Tiefe, Integrität und Weitblick werden gehört,
sondern die lautesten - die Aggressiven, die mit den scheinbar einfachen Lösungen oder der größeren Plattform.
Wenn Menschen schweigen, die eigentlich etwas Wertvolles beizutragen hätten, füllen andere den Raum. Das verändert die Realität.
„Sprache schafft Bewusstsein - und wer schweigt, lässt andere das Bewusstsein bestimmen.“
Besonders deutlich zeigt sich das in politischen Krisen.
Ich selbst habe lange gezögert, mich öffentlich zu äußern - zu brisant, zu komplex, zu viel Kontra.
Aber ich tue es trotzdem. Nicht, weil es leicht ist - sondern weil es notwendig ist.
Weil meine Stimme und meine Sicht wichtig sind.
Gerade aktuell - etwa in der Debatte um Gaza - sehen wir, wie stark Narrative den Diskurs bestimmen.
Dem muss etwas entgegengesetzt werden. Vor allem, wenn Du - wie ich - für Wahrheit und Klarheit stehst.
Die Stimmen, die wirklich zählen, sind oft die, die zu lange geschwiegen haben.
Sie werden gebraucht. Jetzt.
Wenn wir als Gesellschaft anders werden wollen - menschlicher, wahrhaftiger, klarer - dann müssen wir beginnen zu sprechen.
Und ja: Damit ist Angst verbunden. Wir wissen, dass kritische Stimmen verfolgt oder sanktioniert wurden und werden. Dass zwar viel von Meinungsfreiheit gesprochen wird, diese aber auslegbar erscheint.
Also lass uns über die Angst sprechen, sich offen zu äußern - denn damit nehmen wir ihr ihre Macht.
Die Angst - persönlich & kollektiv
Es heißt oft: Gleich nach der Angst vor dem Tod kommt bei uns Menschen die Angst vor dem öffentlichem Sprechen.
Wer sich im Außen zeigt und spricht, exponiert sich und begibt sich tendenziell in Gefahr. Er kann abgelehnt werden oder noch schlimmer angegriffen werden.
Es ist eine tiefe Angst und sie ist sowohl privat als auch geschichtlich.
Geprägt auf persönlicher Ebene
Viele von uns wurden als Kinder (und später) nicht ernst genommen oder ausgegrenzt - nicht nur im weiteren Umfeld, sondern auch in der Familie, von Bezugspersonen. Wir wurden vielleicht gemaßregelt oder kritisiert, wenn wir uns äußerten. Das fühlte sich an, als würde unser Sein nicht akzeptiert werden.
Erinnert im Kollektiv
Diese Angst hat auch Geschichte - und sie trägt sich weiter in unsere Sozialisierung, in die Geschichten unserer Familien.
In unserem kollektiven Gedächtnis ist verankert: Wer sich nicht anpasste, riskierte Ausgrenzung - und damit früher das Überleben: Verlust von Schutz, Zugehörigkeit, Lebensgrundlage.
Gerade Frauen wurden ins Schweigen erzogen; wer sichtbar, laut, unbequem war, galt schnell als „zu viel“, „zu anders“, „gefährlich“ - und bezahlte dafür.
Diese Erinnerung lebt in Körpern und Kulturen weiter.
Sie flüstert: „Pass Dich an. Sei leise. Bleib sicher.“
Präsent in der Gegenwart
Wer heute spricht, riskiert etwas.
Nicht nur Scham zu fühlen oder beschämt zu werden. Manchmal Ruf, Plattform, Beziehungen - in autoritären Systemen sogar Freiheit und Leben.
Namen wie Nawalny stehen dafür. Genau so wie Frauen in Afghanistan, die fliehen mussten, weil sie für Frauenrechte eintreten.
Und ja: Auch in Demokratien erleben wir Diffamierung, Druck, Moderation, Festnahmen bei Demonstrationen und enge Diskursräume.
Die viel beschworene Meinungsfreiheit fühlt sich oft brüchig an.
Diese Angst ist also nicht „irrational“.
Sie hat Geschichte in unseren Körpern und Gegenwart in unseren Feeds.
Sie sagt: „Wenn ich mich zeige, wird es gefährlich.“
Und oft hat sie Belege.
Ich selbst kenne diese Angst sehr gut. Ich bin in einem Umfeld groß geworden, in dem Sicherheit und Anpassung wichtiger waren als Widerspruch. Lange hatte ich das Gefühl, ich muss mich zurückhalten. Ich glaubte: Es ist nicht sicher zu sprechen. Schrittweise habe ich mir Raum - und meine Stimme - zurückerobert. Es war ein langer Prozess, und er wurde zu meiner größten Befreiung.
Schweigen ist keine Lösung
Wahre Freiheit und Selbstbestimmung entstehen dort, wo wir uns selbst definieren - und offen zu unseren Werten stehen.
Menschlichkeit und Würde brauchen eine Stimme.
Wahrheit braucht Zeugnis.
Und: Selbstausdruck ist mächtig. Deine Stimme zu erheben ist Selbstermächtigung.
Sprechen heilt, klärt, bewegt.
Lass uns - nach einem kurzen Exkurs - im nächsten Abschnitt erkunden,
warum es so wichtig und kraftvoll ist, in Deine, meine, unsere Stimme zu finden.
Exkurs: Bringt es etwas, wenn ich spreche?
Vielleicht fragst Du Dich manchmal, ob es überhaupt etwas bringt, wenn Du Deine Stimme erhebst. Wenn Du Deine Meinung teilst.
Wenn Du Dich einsetzt für Menschlichkeit, für Wahrheit, für die, die keine Stimme haben.
Ich kenne diese Frage.
Aber es geht nicht immer um direkte Wirkung im Außen - schon gar nicht bei komplexen Themen mit langer Geschichte.
Es geht darum, Zeugnis abzulegen.
Zu sagen: „Ich sehe es. Ich schweige nicht.“
Es geht darum, für die zu sprechen, die es gerade nicht können.
Dass Opfer verstehen: Wir sehen Euch. Ihr seid nicht vergessen.
Es geht nicht um sofortigen Wandel sondern um eine stille, kraftvolle Kontinuität, die ihre Wirkung entfaltet.
Worte tragen Frequenz. Sie verändern das Feld.
Und vielleicht ist das der größte Akt von Widerstand:
Trotz allem weiterzusehen. Weiterzusprechen. Weiterzugehen.
Warum trotzdem sprechen: Stimme heilt, befreit & bewegt
Jede Äußerung ist ein Impuls ins Feld.
Stimme ist mehr als Laut. Worte sind mehr als Benennung.
Stimme und Worte tragen Frequenz - sie erschaffen Wirklichkeiten.
Wenn Du sprichst, nimmst Du Dir Raum und strahlst in die Welt.
Du holst zurück, was in Deiner Familie vielleicht vor langer Zeit verloren ging.
Oder Du nimmst endlich die Rolle ein, für die Du auserkoren bist - getragen von Deiner Ahnenlinie.
Du wirst ganz, weil Dein Außen mit Deinem Innen übereinstimmt.
Blockaden in Kehle und Körper lösen sich, gestaute Energien kommen ins Fließen.
Nervensystem, Selbstbild, Würde gehen in Heilung.
Stimme ist Selbstfindung:
Im Sprechen hörst Du Dich - und merkst, was wahr ist.
Stimme ist Selbstbestimmung:
Du setzt Deinen Rahmen, benennst Grenzen, trittst in Beziehung zur Welt.
Stimme ist Befreiung:
Sie bricht durch die Mauer der Anpassung - und lässt Dich wieder fließen.
Nicht, weil es sofort die Welt verändert.
Sondern weil es Dich verändert-
und damit das Feld um Dich herum.
Du wirst wirksam. Worte bewegen und manifestieren. Du erschaffst eine neue Wirklichkeit - aus Gedanken, die Du ins Außen bringst.
Niemand bestimmt mehr, wer Du bist.
Du hast Dich zurückgewonnen und stehst aufrecht - in Wahrheit und Klarheit.
Wenn Du Deine Stimme gefunden hast, hast Du zu Dir gefunden -
und das kann Dir niemand je wieder nehmen.
Wie Du Deine Stimme findest – konkret & praxisnah
Vorweg: Stimmen wachsen in Schichten. Nicht über Nacht. Bei mir war es ein Prozess über mehr als zehn Jahre - mit vielen kleinen Befreiungsschlägen. Genau so darf es sein.
Schritt für Schritt zu Dir.
1) Von innen nach außen - in Schritten
Stufe 1: Für Dich allein
- Journal: Schreibe täglich 5-10 Minuten „Was ich wirklich sagen möchte…“.
- Sprachnachrichten an Dich: 2 Minuten ungeschnitten, ohne Anspruch auf Perfektion.
- Mini-Manifest: 5 Sätze zu Deinen Werten (Würde, Wahrhaftigkeit, Mitgefühl…).
Stufe 2: Sicherer Kreis
- Teile einen Gedanken im Freundeskreis / in einer vertrauten Gruppe.
- Formuliere 1–2 Sätze laut: „Mir ist wichtig …“, „Ich sehe das so …“.
- Üben mit Karteikarten: ein Argument pro Karte, Stichworte statt Sätze.
Stufe 3: Öffentliche Räume light
- Kommentar mit Haltung, in Ruhe: „Ich sehe das anders, weil …“.
- Ein kurzer Post (max. 5 Sätze).
- Video aufnehmen - erst privat speichern, später ggf. veröffentlichen.
Stufe 4: Bühne & Debatte
- Rede-Setting (Meetings, Panels).
- Rhetorik-Club / VHS-Kurs - hat mir 4 Jahre lang enorm geholfen.
- Sprechtraining (Fokus Angst → Ruhe, nicht Perfektion).
2) Im Außen - Mit Bewusstsein
- Dosiere: Nicht alles auf einmal. Heute ein Satz, morgen ein Post.
- Vor dem Sprechen: 6 tiefe Atemzüge, Füße spüren, Kiefer lösen.
- Nach dem Sprechen: 30 Sekunden bewusst ausatmen, kurz bewegen, Wasser trinken.
- Bewertung parken: 24-Stunden-Regel - erst am nächsten Tag reflektieren.
3) Werkzeugkoffer für Klarheit
- Werte-Kompass (2–3): „Dient das meiner Würde? Meiner Wahrhaftigkeit?“
- Karteikarten-Argumente: These → 2 Gründe → Beispiel → Schlusssatz.
- Tonwahl: Wo sachlich? Wo emotional? (Du entscheidest.)
- Medium wählen: Blog > Instagram-Kommentar > Podcast > Live - nicht jeder Raum muss Deiner sein.
4) Energie-Hygiene (wo einmischen, wo nicht)
- Vorab fragen: „Ist hier Dialog möglich - oder nur Schlagabtausch?“
- 3-Antworten-Regel: Nach drei Runden beenden: „Danke, ich lasse das so stehen.“
- Nicht alles ist Deins: Themen, die nur zerren, lässt Du ziehen. Das ist Führung.
5) Mikro-Skripte (für den ersten Satz)
- „Ich sehe das anders, weil …“
- „Für mich ist wichtig …“
- „Dazu habe ich eine Rückfrage …“
- „Hier ist mein Kernargument in Kürze …“
- „Für mich ist das Thema damit beendet.“ (Grenze setzen)
6) Deine Praxis-„Reps“
- Stimm-Log (2 Minuten): Wo habe ich gesprochen? Wie habe ich mich gefühlt? Was nehme ich mit?
- Wöchentlicher Stretch: 1x bewusst außerhalb der Komfortzone (Post, Meeting-Beitrag, kurzer Talk).
- Feier die Reps: Nicht die Likes. Jede Äußerung ist Training.
Mein Weg, kurz & ehrlich:
Rhetorik-Club (4 Jahre), Sprechtraining (Fokus Angst → Ruhe), Karteikarten in Diskussionen, Social-Media-Posts und -Kommentare mit bewusstem Ton (mal sachlich, mal provokativ – nie zufällig). Ich entscheide heute wo, wie und wie lange ich mich äußere. Und ja: Ich halte Gegenwind aus - nicht immer antwortend, aber immer bei mir.
Jedes Mal, wenn Du sprichst, stärkst Du Deine Stimme.
Jedes Mal, wenn Du sprichst, stärkst Du Dein Selbst.
Trau Dich. Schritt für Schritt. Es ist es wert.
Mut & Erlaubnis - Empowerment für das Sprechen
Hier einige Perspektiven und Mutmacher für Dich, um Dich darin zu bestärken, Dich frei zu äußern und Deine Meinung zu vertreten.
Hilfreiche Sichtweisen
- Du darfst sprechen. Deine Gedanken und Gefühle dürfen von Dir immer geäußert werden - roh, unperfekt, echt.
- Extreme erlaubt. Wer aus dem Schweigen kommt, wird anfangs manchmal „zu laut“ oder „zu direkt“. Das balanciert sich. Das ist ein Prozess, kein Fehler.
- Emotion ≠ Fehler. Gefühle sind Information und Richtung. Du kannst sie halten - und direkt oder erst später aussprechen.
- Ich entscheide den Ton. Ich-Statements bauen Brücken; klare Direktheit mit "Du" oder "Sie" setzt Grenzen. Beides ist okay - Du wählst.
- Sicherheit in Dir. Atem, Boden, Haltung: Du bist getragen und in Dir verankert - auch bei Gegenwind.
- Gegenwind ≠ Gefahr. Kritik bedeutet Wirkung, nicht Wertlosigkeit oder Ablehnung von Dir. Trenne Inhalt und Person.
- Wähle Deine Auseinandersetzungen. Du darfst auch nicht antworten - aus Klarheit, nicht aus Angst.
- Würde als Rahmen. Sprich wahr, ohne Dich oder andere zu entwürdigen. So bleibt Deine Stimme tragfähig.
Mutmacher
- Ich habe die Erlaubnis zu sprechen.
- Meine Wahrheit darf unperfekt sein.
- Jeder Satz stärkt meine Stimme.
- Ich wähle meinen Ton – und meinen Raum.
- Ich bin sicher in mir.
- Ich darf lernen – laut, leise, lebendig.
Schritt für Schritt balancieren
- Es kann passieren, dass es rausplatzt. Und Du Dich hinterher verurteilst oder bewertest. Schätze es, wenn Du in Deiner Befreiung unperfekt bist.
- Atme. Anerkenne. Lerne. Geh weiter.
- Der Rückblick zeigt Dir die Schichten: Heute klarer als gestern - morgen freier als heute.
Kleiner Mut-Impuls für jetzt
- Sprich einen Satz, den Du lange gedeckelt hast.
- Oder schreibe drei Zeilen: „Was ich heute wirklich sagen möchte …“
- Lass es fließen – Dein Tempo, Dein Ton.
Die Bedeutung Deiner Stimme
Wenn Du Deine Stimme erhebst, sprichst Du nie nur für Dich. Als Frau - als Trägerin weiblicher Energie - öffnest Du Resonanzräume: für die, die noch zögern, für die, die sich ungehört fühlen, für die, die erst wagen, wenn jemand vorangeht. Jedes gesprochene Wort löst ein Stück altes Schweigen, schenkt Erlaubnis und macht Mut.
Du ehrst damit auch die, die vor uns nicht sprechen durften - und stärkst die, die nach uns kommen. So werden wir Lineage-Breakerinnen: Wir beenden Muster, die Frauen klein halten, und weben ein neues Gewebe aus Würde, Wahrhaftigkeit und Stärke. Deine Stimme verbindet die Ahnenlinie mit der Zukunftslinie - sie vernäht alte Risse, damit andere auf festem Grund weitergehen können.
In einer Zeit von Technologisierung, Entfremdung und Entmenschlichung braucht es genau diese Stimmen: klar und warm, standhaft und verbindend. Weibliche Stimme ist Gegenpol und Medizin - sie erinnert an das Menschliche, an Beziehung, an Verantwortung. Sichtbar werden heißt: aus dem Häuslichen heraustreten, auch wenn es im Inneren bebt; nicht länger im Verborgenen leuchten, sondern das Licht nach draußen tragen.
Und ja: Es reicht nicht, im Stillen recht zu haben. Stimme schafft Wirklichkeit.
Ein „Nein“ setzt Grenzen.
Ein „Ja“ öffnet Räume.
„Ich sehe das anders“ öffnet den Diskurs - und entkräftet falsche Narrative.
Du bist nicht nur Empfängerin der Welt - Du wirst zur Senderin, zum Orientierungspunkt. Dein Satz wird zur Brücke, an der andere hinüberfinden. Deine Worte werden zum Licht, in dem andere sich gesehen fühlen.
Sprich - nicht, um zu sprechen,
sondern um Feld zu weiten.
Für alle, die es nie durften,
für alle, die es jetzt brauchen.
Zum Abschluss - Der Aufruf: Sprich!
Wo verschweigst Du Deine Wahrheit?
Wer hält Deine Stimme klein?
Welches Thema brennt Dir schon lange auf der Zunge?
Wofür stehst Du?
Was wird möglich, wenn Du Deine Stimme erhebst - für Dich, für andere, für die Welt?
Sprich!
Deine Stimme bist Du. Du bestimmst, wer Du bist.
Du wirst gebraucht. Jetzt.
Was ist Dein nächster Satz?
Schreib ihn in die Kommentare - oder sprich ihn Dir heute als Sprachnachricht.
Öffne die Schleuse.
Lass es fließen.
Bleib im Einhornfeld - meine Seelenguide-Post
Ich schreibe über Selbstbestimmung & gelebtes Anderssein.
Melde Dich an und erhalte Impulse direkt in Dein Postfach.
Jetzt für die Seelenguide-Post eintragen
Kurz, ehrlich, von Herzen. Abmeldung jederzeit möglich.
Weiterlesen: Warum wir trotzdem sprechen müssen
Auch wenn es scheinbar „nichts ändert“ - warum Deine Stimme trotzdem zählt:
Von Zeugenschaft, Würde, Haltung.
Zum Folgeartikel
(coming soon)
Bildquelle:
Leuchtturm strahlt nachts über Meer (Titelbild): Foto von Evgeni Tcherkasski auf Unsplash
Singvogel vor Sonnenaufgang: Foto von Anees Ur Rehman auf Unsplash
Starenschwarm: Getty Images für Unsplash+
Wassertropfen: Foto von Jimmy Chang auf Unsplash
Laternenpfad: Foto von Justin Zhu auf Unsplash
Liebe Jana,
danke für deine ausführliche Perspektive. Mit deinen vielen Übungen komme ich direkt in eine gute STIMMung und die nehme ich mit ins Wochenende.
Herzliche Grüße, Marion
Liebe Marion,
vielen lieben Dank! Mich freut das immer sehr zu hören, dass ich jemanden bereichere – mit dem, was ich schreibe. Viele liebe Grüße 💛