Weniger Performance, mehr Position – Warum wir (wieder) radikale Parteien brauchen

von Jana Engel // in Wir müssen reden // 25. August 2025

Aktualisiert: 25. August 2025

🧨 Wenn alles weichgespült ist, braucht es wieder Schärfe.
Wir brauchen wieder radikale Parteien - und ehrliche Medien gleich mit.

Heute am 25. August 2025 kam die Eilmeldung, dass Robert Habeck aus dem Bundestag zurückgetreten ist. In den sozialen Medien bedauern das viele. Bei mir hat es vor allem zum Nachdenken über die Grünen an sich und unsere Parteienlandschaft generell geführt. Meine Beschäftigung mit Gaza und dem Leid der Palästinenser:innen hat mich ohnehin schon drauf gebracht, mich kritischer mit der Regierung (und auch Opposition) auseinanderzusetzen. Dazu ein anderes Mal mehr.

In diesem Blogartikel geht es mir erst einmal hierum: Wenn alle Parteien sich in die Mitte bewegen, bleibt für radikale Wahrheit kein Platz mehr. Aus meiner Sicht brauchen wir wieder mehr radikale Positionen in den Parteien. Nur so entsteht echter Diskurs und nur aus dieser Reibung kommt etwas Sinn- und Wertvolles zustande. Ich bin ohnehin ein Verfechter der Diskussion an sich - aus dem Ringen um etwas entsteht immer etwas Bessseres, als wenn alle sich schon mal von vornherein justieren. 

Jetzt aber jetzt erst einmal zu den Grünen.


🌱 Die Sehnsucht nach dem „irren grünen Haufen“

Für mich waren die Grünen früher immer so ein Öko-Haufen. Ein Chaos-Kollektiv - mit Turnschuhen, Schlabberpulli, Dreadlocks, klarer Haltung und ordentlich Streitkultur. Und trotzdem und auch genau deswegen haben sie die Republik verändert:
Kein anderer Akteur hat so konsequent Umweltpolitik salonfähig gemacht.

Aber was passiert, wenn Du salonfähig wirst - und darüber Deinen Kern verlierst? Du wirst beliebig. Du glaubst bekömmlicher zu werden, aber eigentlich wirst Du austauschbarer. Und letztendlich schaffst Du Dich selbst ab.

Und genau das sehen wir. Mir geht es hierbei auch nicht nur um die Grünen. Ich wünsche mir generell mehr Radikalität in der Parteienlandschaft. Ein wirkliches Einstehen für Positionen.

🎯 Radikal - ist nicht gleich extrem

Radikal kommt von radix, der Wurzel.
Mir geht es nicht um einen Aufruf zur Zerstörung, sondern um die Rückbesinnung auf den inneren Ursprung:

  • Radikal für Klimagerechtigkeit, nicht für Klimamarketing.
  • Radikal für Menschlichkeit, nicht für administrative Humanität.
  • Radikal für Zukunft, nicht für technologische Machbarkeitsfantasien.
  • Weniger Koalitionsverhandlungen, mehr kollektives Gewissen.
  • Weniger Zielgruppenanalyse, mehr Zivilisationskritik.
  • Weniger Performance, mehr Position.

🥱 Alles nur noch weichgespült

Ich beobachte das seit Jahren. Dieses Abwiegeln, dieses Anpassen, dieses Spiel auf Sicherheit. Und ganz ehrlich? Es kotzt mich an.

Wir leben in einer Zeit, in der alles auf der Kippe steht: Klima, Gerechtigkeit, Demokratie, Wahrheit, Menschlichkeit.
Und was machen unsere Parteien? Sie ducken sich weg.
Sie mäßigen sich in der Hoffnung, niemandem zu viel zuzumuten. Sie schwimmen in der Mitte - und verlieren dabei ihren Kern.

Die FDP hat sich bereits selbst abgeschafft. Die SPD ist sowieso nur noch Schatten ihrer selbst. Und die CDU driftet merklich nach rechts und flirtet mit AFD-Positionen.
Und auch die Grünen - einst radikale Mahner - sind inzwischen zu feinen Sachbearbeiter:innen mutiert.

Parteien, die keine radikalen Positionen mehr vertreten, schaffen sich selbst ab. Punkt.

Wir brauchen radikale Parteien. Nicht im Sinne von extrem, sondern im Sinne von ehrlich, klar, verwurzelt.
Wir brauchen keine Partei, die sich fragt, wie sie in den Umfragen dasteht -
wir brauchen eine, die sagt: „Das ist unsere Haltung. Friss oder stirb.“

Denn wenn niemand mehr laut sagt, was Sache ist, dann wird alles, was zerstörerisch ist, salonfähig - weil niemand mehr dagegen hält.

📰 Und die Medien?

Noch so ein Thema, das mich radikal ärgert.
Was wir erleben - nicht nur in Gaza, sondern global - ist so eindeutig.
Und doch wird es weichgezeichnet, relativiert, zurechtgestutzt, verschwiegen.

  • Die Wahrheit wird in Talkshows zerredet.
  • Das Unrecht wird neutralisiert.
  • Und das Grauen wird in Nachrichten auf eine humanitäre Fußnote reduziert. Oder es wir überhaupt nicht darüber berichtet.

Ich brauche keine Medien, die den Anschein haben, sie reden irgendwem nach dem Mund. Dann können wir uns nämlich darüber einig werden, dass wir für Informationen nur noch die sozialen Medien und Internetsuchmaschinen plus KI konsultieren.
Ich brauche Medien, die sich in den Dreck stellen. Die Farbe bekennen. Die Haltung zeigen.

Ich dachte mal, es gäbe so etwas wie die Pressefreiheit. Aber irgendwie scheinen doch alle nur noch Angst zu haben. Wovor eigentlich?

Und wenn Du einmal misstrauisch wirst gegenüber der Presse, fragst Du Dich ohnehin, ob die überhaupt noch wahrheitsgemäße Berichterstattung betreiben.

Auch Medien, die die Wahrheit verschweigen, oder falsche Narrative bedienen, schaffen sich selbst ab. Ausrufungszeichen.

📣 Warum ich das sage?

Weil ich es leid bin, zu schweigen. Weil ich - obwohl ich mich bis dato wirklich nur punktuell mit Politik beschäftige - spüre, dass da etwas falsch läuft. Es ist ein Sumpf. Und, wenn Du Dich einmal anfängst damit zu beschäftigen, wird Dir schwummerig.

Ich will eine Zukunft für uns Menschen. Eine bessere Welt. Menschlichkeit und Zusammenhalt. Und vor allem will ich die Wahrheit und kein endloses Geschwätz. Haltung und nicht Drumherumlawieren.

Ich will klare Kanten. Ich will radikale Stimmen. Ich will Parteien, die etwas wagen.
Und Medien, die nicht nur senden, sondern wahrhaftig sind.

Ich sage das alles, weil dunkle Wolken aufziehen am Horizont und ich keine Lust habe, den Rest meine Lebens im Totalitarismus und Faschismus zu verbringen.

Und das sage ich hier heute und jetzt. Ich werde Parteien und Medien daran messen, ob sie der Menschlichkeit und der Zukunft der Menschen dienen. Uns.

Ich weiß, wer da aktuell raus fällt. Die meisten - Parteien und Medien.

Zukunft gibt es nicht im Abo. Sie entsteht, wenn Wir eintreten - mit Stimme, Gewissen und Kante. Deshalb: Wir müssen hinschauen. Wir müssen laut werden. Wir müssen handeln.

Schweigen und Duldung sind keine Option.

Fortsetzung folgt


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Bildquelle: Titelbild erstellt mit Canva (Pro Lizenz)

Über den Autor

Jana - Jahrgang 1973, gebürtige Thüringerin, nicht verheiratet, keine Kinder, Einhorn.

Wo Jana ist, findet Veränderung statt! Als Veränderungsbegleiterin, Perspektivengeberin und Spiegel unterstützt sie mit Begeisterung Menschen, ihr wahres Ich zu ergründen und zu leben.

Dabei kombiniert sie als zertifizierter Life und Business Coach, ausgebildetes AKASHA Medium und Ahnenheilerin unterschiedliche auch spirituelle Ansätze für ein holistisches Vorgehen im Sinne ihrer KlientInnen.

Was sie besonders auszeichnet, ist ihre individuelle Herangehensweise im tiefen Verständnis, dass alle Menschen einzigartig sind. Genau die Menschen, die sich immer anders fühlen, so wie sie selbst, begleitet sie mit Vorliebe zu sich und in ihre Größe. Jana's Business ist Einhorn-Business.

  • Super cool! Bin total bei dir. Sehe ich auch so. Alle schimpfen ueber alle, und am Ende wird doch wieder was gewaehlt, was „keiner wollte“?! Jeder Mensch soll aufgerufen sein, klare Kante zu zeigen, und jeder sollte sich jede Ansicht auch mal anhoeren. Ueberall steckt naemlich ein Fuenkchen Wahrheit drin, und wohl kaum einer ist immer der Verfechter ALLER Inhalte einer Partei, zumal das meiste davon wohl auch eher Wahlprogramm anstatt Tagesordnung ist.

    Liebe Gruesse

    • Dankeschön, liebe Jenny. Ja, ich wünsche mir einfach etwas mehr Veränderung in den Dingen, die wirklich mal geändert werden müssen. So ein weichgespültes Den-Status-Quo-Erhalten-Wollen tut es da nun mal nicht. Und, wie Du sagst – Wahlprogramm und Tagesordnung sind dann doch noch mal ein Unterschied. Letztendlich hilft es nur, uns doch intensiver mit den Positionen der Parteien zu beschäftigen – um auf der Basis zu entscheiden, wer uns am Ehesten vertritt. Ich werde das auf jeden Fall machen. Ganz liebe Grüße zurück

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